Der rote Punkt - Traditionelles Bogenschießen
Der rote Punkt - Traditionelles Bogenschießen

Bogen schräg halten?

Viele traditionelle Bogenschützen halten den Bogen schräg. Meistens in einem Winkel von etwa 30°. Diese Haltung wird von olympischen Schützen als schlichtweg falsch hingestellt, hat aber eine essentielle Funktion im traditionellen Bogenschießen.

 

Zunächst einmal die landläufigsten Gründe, welche als Erklärung für diese Haltung herhalten sollen, aber leider nicht logisch sind:

  • Damit der Pfeil nicht von der Auflage / vom Handrücken fällt. Das ist Unsinn, denn alle olympischen Schützen haben Auflagen und halten den Bogen kerzengerade. Ein herabfallen des Pfeiles ist immer durch einen Sehnenankerfehler bedingt, bei dem ein Finger den Pfeil seitlich "wegdrückt"
  • Damit man das Ziel, welches vom Wurfarm verdeckt wäre, erkennen kann. Auch Blödsinnen, denn der Pfeil geht immer seitlich am Griffstück vorbei, und man schaut ja über den Pfeil auf das Ziel. Auch hier seien die olympischen Bogenschützen als Beispiel genannt.

Warum nun?

 

Ausgangspunkt für diese Haltung ist die Zieltechnik. Beim intuitiven Schießen wird der Pfeil in der Horizontalen über beide Augen ausgerichtet. Und das geht nur, indem man den Kopf schräg hält. Siehe dazu die Verbildlichung mit Hilfe meines guten Freundes Smiley:

Lage des Pfeiles unter dem rechten Auge bei geradem Kopf und senkrechten Bogen
Lage des Pfeiles unter beiden Augen bei schräg gehaltenem Kopf und schrägen Bogen

Und warum halten wir jetzt den Bogen schräg, wenn eine schräge Haltung des Kopfes eigentlich ausreichen würde?

Das Problem liegt beim mediterranen Anker am Mundwinkel an dem, was im Auszug zwischen Mundwinkel (mit der Sehne) und dem Bogengriff liegt:

 

Der Nase

 

Und diese ist einfach im Weg, wenn der Bogen senkrecht gehalten wird. Dass eine mit 50lb aufgezogene Sehne an der Nase streifend sehr weh tun kann, brauche ich nicht zu betonen.

 

So einfach ist das!

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April 2012

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© Daniel Schölz